Dr. med. Harald Brandts-Hagedorn
Willkommen auf der Website meiner Praxis für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Was bedeutet diese lange Fachbezeichnung genau und was erwartet Sie hier?
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Oft sind es überfordernde Lebenssituationen, in denen Menschen therapeutische Unterstützung suchen. Mögliche Anlässe sind Verluste, Trennungen und schwere körperliche Erkrankungen. Wenn „das Maß voll ist“ und Menschen das Gefühl haben „nur noch zu funktionieren“, treten häufig auch Warnsymptome wie Schlafstörungen, hohe Reizbarkeit und körperliche Beschwerden auf. Zunächst geht es in der Therapie darum, gemeinsam zu verstehen, wie die aktuelle, überfordernde Situation entstanden ist und worin der „Stress“ für Sie persönlich besteht. Auf den ersten Blick sind oft „die Anderen“ schuld, doch wenn man genauer hinschaut werden vielleicht auch eigene Anteile an Konflikten erkennbar- und genau da kann die Therapie ansetzen. Wichtig ist die Bereitschaft, an sich zu arbeiten, Verantwortung für sich und seine Lebenssituation zu übernehmen, achtsam und fürsorglich mit sich und den Mitmenschen umzugehen. Therapie ist ein kreativer Prozess, in dem gedanklich alles erlaubt ist. Phantasie und Humor stellen dabei wichtige „Arbeitsmittel“ dar, machen das Schwere leichter. Nicht alles lässt sich verändern, Vieles will angenommen werden, wie gesundheitliche Einschränkungen und Verluste nahestehender Menschen. In der Therapie ist Raum für schwierige Gefühle wie Trauer, Ärger, Angst und Ohnmacht, die nicht verdrängt oder betäubt, sondern offen zur Sprache kommen sollen- das kann erleichtern und befreien! Es können sich hieraus neue Sichtweisen ergeben, Lange „verschüttete“ Stärken können wieder zum Vorschein kommen und Hoffnung kann entstehen. Die „Lösung“ kommt nicht von außen, sondern von innen, braucht Zeit, wird gemeinsam entwickelt. Das Erstaunliche: wenn es Menschen gelingt, ihre Beziehung zu sich selbst zu verbessern, verändern sich auch die Beziehungen zu anderen Menschen. Lachen, Selbstvertrauen und Lebensfreude können zurückkehren. Meine Aufgabe als Therapeut sehe ich darin, Wegbegleiter zu sein, an unwegsamen Stellen vorzugehen, manchmal aber auch im Hintergrund zu bleiben, aufmerksam, hilfsbereit und beweglich. Der Verlauf und die Länge des Weges sind nicht vorhersehbar- ein spannender Prozess!
Die Möglichkeit, mit einem anderen Menschen über persönliche Dinge sprechen zu können, wird oft als sehr entlastend empfunden nach dem Motto: „Geteiltes Leid ist halbes Leid“. In der Folge, wenn es „ans Eingemachte“ geht und lange „unter den Teppich gekehrtes“ seelisches Leid zum Vorschein kommt, kann sich die Stimmung krisenhaft verschlechtern. Gerade dann ist es wichtig, im Kontakt zu bleiben, z.B. über die Telefonsprechstunde. Es kann auch zu Konflikten mit Menschen im Umfeld kommen, die erst lernen müssen, mit Verhaltensänderungen, die durch die Therapie angestoßen werden, umzugehen. Krisen und Konflikte gehören zur Therapie, sind sogar sehr wertvoll auf dem Weg der Entwicklung. Wichtig ist, dass Schwierigkeiten, die auch das Vertrauen in die therapeutische Beziehung betreffen können, offen angesprochen werden. So lassen sich mögliche Missverständnisse klären und der therapeutische Prozess in Gang halten.
Hier geht es um die faszinierende Wechselbeziehung zwischen Seele (Psyche) und Körper (Soma). Der Volksmund kennt sie immer schon, weiß, dass Belastungen „an die Nieren“ oder „unter die Haut“ gehen können und dass einem Ärger, wenn man immer nur schluckt, „wie ein Stein im Magen“ liegen kann. Es ist aber keine Einbahnstraße: so wie seelisches Leid körperliche Funktionsstörungen und Schmerzen verursachen kann, können chronische körperliche Erkrankungen zu seelischen Problemen führen. Dann spricht man von einer „somatischen Belastungsstörung“. Als Beispiel seien die Herzangst nach Herzinfarkt oder der Schwindel nach Hörsturz genannt. Mit diesen Erkrankungen kenne ich mich gut aus, da ich viele Jahre lang Hausarzt war. Hier geht es in erster Linie um eine Annahme der Einschränkungen und einen Wiederaufbau des Vertrauens in den Körper.
In den ersten 1-2 Sprechstunden geht es zunächst um ein Kennenlernen und ein Verständnis der aktuellen Lebenssituation (privat, beruflich und gesundheitlich) Frühere Therapieerfahrungen werden einbezogen, Ihre Ziele und „Therapieauftrag“ möglichst konkret besprochen. Im zweiten Schritt werden wichtige Punkte der Lebensgeschichte genauer beleuchtet, da nach tiefenpsychologischem Verständnis aktuelle Probleme oft eine lange „Vorgeschichte“ (manchmal über mehrere Generationen) haben und frühe Beziehungserfahrungen eine prägende Rolle spielen können. Im dritten Schritt ist zu entscheiden, ob eine tiefenpsychologische Therapie zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll, notwendig und erfolgversprechend ist, vor allem, ob die aktuelle Lebenssituation ausreichend stabil ist. Wenn diese Kriterien erfüllt sind und beide einverstanden sind, kann es losgehen.
Nach den maximal 3 Sprechstunden kann eine Kurzzeittherapie über 12 Sitzungen beantragt werden. Das geht ohne großen bürokratischen Aufwand, die Kosten trägt die Krankenkasse. Eine Behandlungseinheit („Sitzung“) dauert 50 Minuten. In dieser Zeit müssen auch organisatorische Dinge wie Folgetermine und Urlaubspausen besprochen werden. Zu Anfang wird ein Ausfallhonorar vereinbart, falls Sitzungen nicht rechtzeitig, d.h. spätestens einen vollen Werktag vor dem Termin abgesagt werden. Hierfür kann auch der AB genutzt werden, den ich regelmäßig abhöre.